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Ingenieurbüro
Dr.-Ing. Rolf-Jürgen Gebler GmbH
Wiederherstellung der Durchgängigkeit im Bereich des Glanwehres Meisenheim
Auftraggeber:



Vom Ing.-Büro Dr. Gebler
ausgeführte Arbeiten:



Das Glanwehr Meisenheim ist für Fische und Kleinstlebewesen nicht zu überwinden und unterteilt den Lebensraum Glan in voneinander biologisch getrennte Abschnitte. Der bestehende Fischpass ist aus konstruktiven Gründen und wegen des teilweisen Ausbruchs einzelner Riegel nicht funktionstüchtig. Zur Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit soll eine möglichst naturgemäße Sohlengleite errichtet werden.

Bei der Umgestaltung werden folgende Ziele verfolgt:

Wegen der unmittelbaren Nähe zur Altstadt Meisenheim wird besonderer Wert auf die Hochwasserneutralität gelegt. Die Grundlage der Planung bildet eine eindimensionale hydronumerische (1D-HN) Wasserspiegellagenberechnung.

Das bestehende Wehr und der rechtsseitig angeordnete Fischpass werden vollständig zurückgebaut. Zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit wird über die gesamte Breite eine Sohlengleite errichtet.

Der zu überwindende Höhenunterschied wird in Stufen von durchschnittlich 13 cm abgebaut. Die einzelnen Stufen werden durch Querriegel gebildet, die aus hochkant gesetzten Blocksteinen bestehen. Zwischen den Riegelreihen werden kleinere Blocksteine dicht an dicht gesetzt. Dadurch entsteht ein stabiles Steingerüst in dem die Riegelsteine eingebunden sind und eine Auskolkung der Sohle unterbunden wird. Am Fuß des Bauwerks wird eine Nachbettsicherung ausgebildet. Die Gesamtlänge der Anlage beträgt rund 120 m.

Innerhalb der Sohlengleite wird eine 10 m - 12 m breite Niedrigwasserrinne ausgebildet, auf die bei Niedrigwasser der größte Teil des Abflusses konzentriert wird. Diese Niedrigwasserrinne wird so dimensioniert, dass die Beckenabmessungen der Barbe und dem Lachs als zu berücksichtigende Leitfischarten gerecht werden. Die variable Breite und Lage der Riegel sorgt hierbei für vielfältige Fließstrukturen.

Lageplan der vom Ing.-Büro Dr. Gebler erstellten Planung
Die bestehende Wehranlage im Bereich der Altstadtlage Meisenheim
Die Baustelle aus der Vogelperspektive. Die ersten Riegel der Niedrigwasserrinne sind bereits deutlich zu erkennen. Der Abfluss wird auf die rechte Glanseite konzentriert
Blick vom Unterwasser auf die ersten fünf Riegel und das Wehr im Hintergrund
Blick auf die vor dem Wehr angeschüttete Rampe und die Wasserhaltung hinter dem Wehr
Das direkt hinter dem Wehr aufgeschüttete Aushubmaterial ermöglicht das Arbeiten auf trockenem Fuß.
Eine neue Lieferung Steine wird abgekippt
...und auf den Dumper geladen
Blick von einem Becken in das darauffolgende Becken. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der Wasserspiegel im Niedrigwasserfall ca. 10cm unter den Riegelspitzen liegen.
Blick in Richtung Oberwasser in Richtung Altstadt.
Die Riegel der Niedrigwasserrinne sind beinahe fertiggestellt.
Der Herbst hält Einzug auf der fast fertig gestellten Sohlengleite.
Luftbild Anfang September. Trotz der äußerst geringen Wasserführung ist eine beginnende Überströmung des Seitenbereichs erkennbar.
Die Entwicklung der Leitströmung findet auch bei niedrigen Abflüssen statt.
1603_Bild-13: Luftbild Ende September. Die Überströmung des Seitenbereichs ist nun deutlich erkennbar.
Trotz Niedrigwasserabfluss werden im oberen Bereich auch die Seitenbereiche überströmt. Das technische Bauwerk erhält dadurch einen sehr naturähnlichen Charakter.
Auch im unteren Bereich wird das aufgelagerte Feinkorn noch eingespült, der Seitenbereich wird dann auch überströmt sein.
Der unterste Riegel ist so gestaltet, dass bei Niedrigwasser eine Konzentration des Abflusses in der Mitte des Bachbetts begünstigt wird.
Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord
Regionalstelle Wasserwirtschaft,
Abfallwirtschaft, Bodenschutz Koblenz


- Nachweis der Hochwassersicherheit
- Planung
- Ausschreibung
- Bauüberwachung / Abrechnung


1603_Meisenheim
Abmessungen der Sohlengleite
Länge:
Maximale Breite:
Höhenunterschied:
Anzahl der Riegel:
Neigung:
Wasserspiegelunterschied je Becken:
Wassertiefen:
Abfluss (bei Q30):
Abfluss (bei Q330):
ca. 120 m
55 m
ca. 3,10 m
22 Stück
I = ca. 1:33
0,13 m
0,62 m bis 0,90 m
2,53 m³/s
22,15 m³/s
Info Video